Die Pistole Dreyse 07
Geschichte
Die Waffe wurde von Louis Schmeißer für die Firma “Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Actiengesellschaft Abt. Sömmerda” entwickelt und kam 1910 auf den Markt. Insgesamt wurden zwischen 1910 (Produktionsaufnahme) und 1919 (Produktionseinstellung) etwa 250.000 Stück hergestellt, die Seriennummern der Pistole liefen von 1 bis etwa 251xxx. Die Produktionseinstellung war eine direkte Folge der Versailler Verträge, die die Produktion "militärisch verwendbarer" Pistolen unter strenge Kontrolle stellte.
Neben ihrem Einsatz als Polizeiwaffe war die Waffe im ersten Weltkrieg auch als Ersatzwaffe für Offiziere und "Offiziersdiensttuende" zugelassen. 1915 wurden etwa 100.000 dieser Pistolen vom deutschen Militär beschafft und an rückwärtige Dienste und Truppenteile in der Heimat ausgegeben, um den akuten Mangel an Pistolen 08 zu lindern. Auch Österreich-Ungarn kaufte im ersten Weltkrieg Dreyse-Pistolen für sein Militär an.
Die Pistole Dreyse Modell 07 war aber vor allem eine beliebte Polizeiwaffe, die schon 1910 bei der königlich-sächsischen Gendarmerie und dem Polizeipräsidium Berlin eingeführt wurde. In den zwanziger Jahren gehörte die Pistole zur Standardausrüstung der preußischen Polizei und blieb auch während des zweiten Weltkriegs im Polizeidienst. Selbst nach 1950 wurde die Dreyse 07 noch bei der Polizei in der DDR verwendet.
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