Pistole MAB Modell D Kaliber 7,65 mm Browning

Eine französische Pistole die auch Verwendung als Dienstwaffe bei der Wehrmacht fand.


Technische Daten und Maße


Abmessungen und Daten :

Im Kaliber 7,65 mm

Im Kaliber 9 mm

Kaliber: 7,65 mm Browning 9 mm
Vo: 295 m/s 265 m/s
Länge der Waffe: 176 mm 178 mm
Höhe der Waffe: 123 mm 123 mm
Länge der Visierlinie: 142 mm 142 mm
Gewicht ohne Magazin: 0,700 kg 0,760 kg
Patrone: 7,65 x 17 HR 9 x 17
Züge/Richtung: 6/r 6/r
Lauflänge: 104 mm 108 mm
Magazinkapazität: 9 Schuß 8 Schuß
Einsatzschussweite: 30 m 40 m

Technik:

Wie bereits unter der Geschichte der Pistole erwähnt, hat MAB bei der Konstruktion der Waffe weitgehend die Technik der Pistole FN Modell 1910 übernommen.

Bei der Selbstladepistole handelt es sich einen Rückstosslader Feder-/Masseverschluss. Weitere technische Details der Pistole sind ein integriertes Schlagstück, feststehender Lauf, Griff- und Magazinsicherung und einen Abzug nach dem Single-Action-System. Soweit entspricht die Konstruktion dem belgischen Vorbild. Dennoch wurde nicht darauf verzichtet eigene Ideen zur Verbesserung der Handhabung der Pistole in die Produktion mit einfließen zu lassen. Das Griffstück wurde besser an die Hand angepasst, ein seitlicher Magazinhalteknopf und ein als Verschlussfangriegel wirkender Sicherungshebel macht die Waffe bedienungsfreundlicher. Der Sicherungshebel befindet sich über dem Abzug, der Magazinknopf liegt hinter dem Abzug; alle Bedienungselemente können so mit der Schießhand bedient werden.

Zu einer entscheidenden Verbesserung gehört eine günstigere Laufführung als beim Vorbild aus Herstal. Diese Verbesserung wurde durch Verwendung einer gerändelten Laufführungsmutter erreicht. Diese Laufführungsmutter mit Bajonettgewinde wird von einer Federklinke an der Verschlussmündung gehalten. Das Korn ist feststehend, die Kimme justierbar.

Die Pistole wird wie folgt auseinander genommen:

Waffe kontrollieren das sie entladen ist, Magazin entnehmen, Laufmutter abnehmen, Vorholfeder entfernen, Verschlussstück bis zur vorderen Halterraste zurück ziehen, Lauf um 90 grad drehen, Verschlussstück aus der Halteraste lösen und Schlitten nach vorne abnehmen.

Wie bereits erwähnt, wurden bei der Nachkriegsproduktion einige Modifizierungen durchgeführt. Die Veränderungen betreffen die Fertigung der Griffschalen, der Magazine und der Laufführungsmutter. Die letzten Modelle der Pistole haben ein etwas verändertes Griffstück, um die Pistole besser der Handlage anzupassen.

Die neue Laufführungsmutter fällt insgesamt kleiner aus, hat ein Querrillenprofil und kann durch leichtes eindrücken selbstständig ohne die vorherigen Federklinke arretiert werden. Die Handhabung fällt nun leichter als bei den Vorkriegsmodellen und die Verriegelung unter dem Schlitten kann als Produktionsersparnis entfallen. Ohne diese Verriegelung fällt der Schlitten von den Abmessungen her etwas geringer aus, der hoch stehende Druckpunkt der Federklinke entfällt, was sich günstig beim tragen der Waffe auswirken kann. Wie auf den Bildern der frühen Vorkriegspistole zu sehen, wurde die Druckstelle der Federklinke abgeschliffen um ein Haken beim ziehen aus dem Holster zu vermeiden. Der Abzug der Nachkriegsfertigung ist geriffelt anstatt glatt.

Ein ganz besonderes Thema sind die Griffschalen der MAB. Vorkriegsgriffschalen sind daran zu erkennen, dass sie relativ flach an dem Griffstück anliegen, einen sehr dünnen Rand haben und das Logo kleiner ist als die Nachkriegsfertigungen. Das Plastik der Vorkriegsschalen hat es in sich. Es trocknet aus und verzieht die Schalen derart, das sehr viele Vorkriegsgriffschalen verformt und gerissen sind. Dies sieht dann aus, als wären die Schalen einer großen Hitze ausgesetzt worden. Die gleiche Beschädigung kann man auch vielfach an der einteiligen Vorkriegsgriffschale der Walther PPK beobachten. Oft sind daher MAB D aus Vorkriegsfertigung mit Nachkriegsgriffschalen bestückt worden. Die Nachkriegsgriffschalen erkennt man an einem deutlich dickeren Rand der Schalen und dem größeren Logo. Die Wölbung dieser Schalen ist stärker wodurch der Griff besser in der Hand liegt. So ganz hat man auch hier nicht das Problem mit der richtigen Materialmischung in den Griff bekommen. Die Schalen verformen sich zwar nicht mehr so stark, dass sie reißen, dafür findet man bei vielen Pistolen einen Riss unterhalb der unteren Griffschalenschraube in der Schale. Die hier vorgestellten Pistolen haben fehlerfreie Schalen. Ein Paar Vorkriegsschalen mit typischen Schaden wird auch abgelichtet. Die Nachkriegsmagazine werden durch modernere Produktionsmaschinen weniger aufwendig gefertigt. Nachkriegsmagazine erkennt man an den zwei Längsschlitzen auf der linken Seite anstatt den acht Rundbohrungen auf jeder Seite des Magazins. Der Boden des letzten Magazin wurde eingestanzt entgegen verstiftet bei der Vorkriegsfertigung. Die Form des Bodens und des Patronenzuführers wurden modifiziert. Siehe Bilder.

Die Anweisung zur Demontage der Waffe kann nachfolgend der Originalbedienungsanleitung entnommen werden (klicken):


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