Jagdliche Blankwaffen:
Das Spundbajonett und die Praxe
Text : B. Frey - Fotos : H. Hedtrich
Weitere jagdlich Blankwaffen sind Spundbajonett und Praxe:
Eine Sonderform des Hirschfängers stellt das Spundbajonett dar, dessen Griff leicht kegelig ist, und maßlich in die Mündung eines Gewehres passt. Seine gerade Klinge eignet sich gut für den Stich und durch das Aufpflanzen läßt sich die Distanz zu dem sich wehrenden Wild vergrößern. Spundbajonette fanden auch militärische Verwendung. Weil nach dem Einsetzen in den Lauf aber kein Schuss mehr abgegeben werden kann, wurden sie dort durch Tüllenbajonette ersetzt.
Die Praxe ist keine Waffe, sondern ein Werkzeug zum Zerwirken des Wildes. Dieses Jagdzubehör besteht aus mehreren Teilen in einer Lederscheide, die am Gürtel getragen wurde. Hauptteil ist ein großes Messer mit einem massiven, sehr breiten, einseitig geschliffenen Blatt, das sich nach vorne noch verbreitert und in einem Bogen ohne Spitze endet. Durch die Vorderlastigkeit eignet sich die Praxe gut zum Hauen, z. B. zum Aufschlagen des "Schlosses" eines Hirschs, der knöchernen Verbindung des Unterleibs zwischen den Hinterläufen. Weitere Teile im Vorderfach der Scheide sind Zerwirkmesser, Gabel, Stecher oder Pfriem. Der Griff wird durch aufgelegte Hirschhornplatten gebildet, die vernietet sind und in einem stilisierten Adlerkopf endigen.
Eine Sonderform des Hirschfängers stellt das Spundbajonett dar, dessen Griff leicht kegelig ist, und maßlich in die Mündung eines Gewehres passt.
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Die Praxe ist keine Waffe, sondern ein Werkzeug zum Zerwirken des Wildes. Dieses Jagdzubehör besteht aus mehreren Teilen in einer Lederscheide, die am Gürtel getragen wurde. |
Literatur :
Heinrich Müller, Hartmut Kölling, Europäische Hieb- und Stichwaffen, Berlin, 1981