Die k.u.k. Repetierpistole M.7

Geschichte


Österreich-Ungarn hatte schon um 1890, mit der militärischen Erprobung der Selbstladepistolen (in Österreich Repetierpistolen genannt) begonnen. Zwischen 1902 und 1905 wurden weitere Tests durchgeführt. Dabei setzte sich eine von Karl Krnka konstruierte Pistole durch, die, nach einigen, vom Militär gewünschten, Modifikationen von der k.u.k. Armee 1907 als Kavalleriepistole eingeführt wurde. Die exakte Bezeichnung der Waffe war Repetierpistole Muster 7 (abgekürzt Repetierpistole M.7).
Nach 1910 wurde die Pistole auch bei anderen Einheiten der Armee, die Marine und der Landwehr verwendet und auch im ersten Weltkrieg eingesetzt. Die Pistole M.7 auch nach der Gründung der Republik Österreich zur Bewaffnung des österreichischen Bundesheeres und des Heimatschutzes, wo sie bis 1938 im Einsatz blieb. Auch während des zweiten Weltkriegs war die Pistole noch im Einsatz, in geringer Stückzahl sogar bei nachgeordneten Einheiten der Deutschen Wehrmacht.
Trotz ihres heute eher ungewöhnlichen Aussehens, ist die M.7 eine sehr zuverlässige und robuste Waffe.

Der größte Teil der Pistolen wurde von der Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft in Steyr gefertigt. Zwischen 1908 bis 1913 wurden hier genau 58.336 Pistolen M.7 an die Armee geliefert. Danach wurde die Produktion eingestellt, da keine neuen Aufträge erfolgten. Auch in Ungarn wurden noch einmal ca. 25.000 Pistolen gefertigt. Pistolen aus Steyr sind oben auf der Waffe mit Waffenfabrik Steyr beschriftet, solche aus ungarischer Produktion mit Fegyvergyar Budapest.
Zu Beginn des ersten Weltkrieges wurde die Produktion trotz des großen Berarfs an Pistolen nicht wieder aufgenommen, da die Fertigungsanlagen in Steyr bereits demontiert waren.
Wohl wegen ihrer aufwendigen Fertigungsweise wurde die Pistole nie von anderen Herstellern nachgebaut. Mit kaum mehr als 83.000 Exemplaren, die zudem alle vor 1914 gefertigt wurden, gehört die M.7 zu den seltenen Ordonnanzpistolen. Zum Vergleich: Von der Pistole 08 wurden bis zum Ende des ersten Weltkrieges über eine Million Stück hergestellt, vom Artilleriemodell (der langen 08) etwa 200.000 Stück und von der C96 mit roter 9 im gleichen Zeitraum etwas weniger als 150.000 Stück.


(c)W.Finze; zuletzt geändert:
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