Duellpistolen von Robert Mc. Cormick.
Text und Fotos: Stefan Salm, Australien
Im Jahr 1759 eröffnete John Mc.Cormick ein Geschäft in Belfast zur Herstellung feiner Schusswaffen. Als sein Sohn Robert ins richtige Alter kam trat der bei ihm in die Lehre ein. Als John 1758 starb übernahm Robert das Geschäft in Castle Street, Belfast. Im späten 18. Jh. und frühen 19 Jh. war es in gewissen Kreisen üblich, Ehrverletzungen und Beleidigungen in Pistolenduellen zu begleichen. Es gab in England, Irland und Schottland Waffenhersteller, die für diesen Zweck Pistolen von hoher Qualität produzierten, an welchem Geschäft sich auch Robert Mc.Cormick beteiligte. In den Jahren 1787 bis 1796 stellte er jährlich 10 Sätze her.
Beide Pistolen haben unterhalb der Läufe die Jahreszahl 1791 und dieselben Seriennummern 49 eingestempelt. 1791 gingen die Seriennummern von 41 bis 50. Das heißt dass dieses Pistolenpaar Ende 1791 die Werkstatt von Robert Mc.Cormick verlassen hat. Oberhalb der Läufe ist Mc.Cormick und Belfast eingraviert. Beide Pistolen haben weder Beschusszeichen, was damals in Irland und Schottland nicht verlangt wurde, noch Registriernummern, die erst später eingeführt wurden. Evtl. Sind die Waffen in der Kolonie gelandet wo dies nicht erforderlich war. Die Länge der Pistolen ist 38 cm (15 inches), die der Läufe 25.5 cm (10 inches), das Kaliber ist .56 (14 mm), an den Pulversäcken sind zwei Goldringe, die Pfannen sind mit Gold ausgelegt. Beide Pistolen haben französische Stecher, was an Duellpistolen oft üblich war. Sie befinden sich in einer Mahagoni-Kassette die mit grünem Wollstoff ausgelegt ist ( ursprünglich befand sich im Deckel ein Firmenzeichen das nun fehlt) und auch eine Kugelzange, eine drei-weg Pulverflasche, einen Schraubenzieher mit Nadel zum Säubern des Zündloches, eine Ölflasche aus Messing und einen weichen Pinsel enthält.
1796 verkaufte Robert Mc.Cormick seine Werkstatt in Belfast. Er wollte in Dublin wieder neu anfangen. Eine Revolution überraschte ihn dort, was ihn veranlasste nach Amerika auszuwandern. Hier konnte er in der Nähe von Philadelphia eine Fabrik mieten mit dem Namen Orbmill. Er war jetzt wieder in der Lage, Waffen herzustellen. Seine Produktion umfasste Langwaffen und Kavallerie-Pistolen. Auf den Schlossplatten dieser Waffen war sein Name eingeschlagen.
Robert erhielt einen Auftrag zur Lieferung von 3000 Musketen a $13.40.
Zwischen 1797 und 1800 lieferte er 2005 Musketen an den Staat Virginia.
Die Bezahlung für diese Waffen verzögerte sich und war nicht regelmäßig. Dadurch geriet er in finanzielle Schwierigkeiten was ihn 1810 vor Gericht brachte. Hier wurde er sogar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Sein ehemaliger Vormann, auch ein Ire, James Haslett, vollendete den Kontrakt.
Das war das Letzte was man von Robert Mac.Cormick weiß. Ein trauriges Ende für einen großen Meister der Waffenkunst.
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