Zweischüssige Steinschloss-Taschenpistole aus Lüttich.
Text: Bernhard Frey / Fotos: Horst Stein
Bei einem Überfall war es manchmal lebenswichtig, wenn man einen zweiten Schuss hatte. Dafür gab es verschiedene Ausführungen. Die geläufigste Bauweise war mit 2 Läufen nebeneinander und je 2 Hähne, Pulverpfannen, Batterien und Abzüge. Als Beispiel soll eine belgische Waffe von etwa 1810 dienen. Sie hat ein Kastenschloss und 2 nebeneinanderliegende leicht konische Läufe vom Kaliber 9,5 mm glatt, die oben durch eine Laufschiene verbunden sind. Unter diesen ist der eiserne Ladestock angebracht. Der Kasten ist beidseitig mit Trophäen graviert, der Abzugsbügel mit einem Stern, ansonsten sind die Eisenteile unverziert. Oben auf dem Kasten ist ein Sicherungsschieber, der im Schlitze der Hähne eingreift, wenn diese in der Sicherungsrast sind. Der Nussholzgriff hat eine feine Fischhaut und ist durch einen Querstift und eine Schraube mit dem Kasten verbunden. Die Gesamtlänge der Pistole beträgt 21 cm.
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Literatur :
Hans Gerd Müller, Mehrläufige Feuerwaffen,Schwäbisch Hall, 1973