Der preußische Husarenkarabiner M 1801
Geschichte
Ab dem Jahre 1787 wurden keine Waffen mehr mit der alten „kuhfußartigen“ Schäftung hergestellt. Für die Infanterie und Kavallerie erschienen Modelle mit neuer Schäftung; teilweise wurden auch die alten Waffen entsprechend abgeändert. Dabei fielen u. a. auch die Daumenbleche fort, die bisher den Kolbenhals geschwächt hatten. Bei der Kavallerie wurden alte Modelle umgeändert, als auch neue Karabiner eingeführt, so wie der hier bei Wirtgen beschriebene:
Der neue Karabiner, der viele Merkmale des Nothardt-Gewehres aufwies wurde vermutlich in der Zeit zwischen 1801 und 1806 gefertigt. Die Schlossbeschriftung „G S“ deutet auf diese Fertigungsperiode hin. Die Gebrüder Schickler übernahmen die Gewehrfabrik ab 1.1.1796. der Karabiner ist 900 mm lang und hat ein Batterieschloss letzter Fertigung. Der Schaft, mit abgesenktem Kolben und ausgeprägter Backe versehen, ist ohne jede Verzierung gearbeitet. Die eiserne Laufstange ist vorn an einem Ring befestigt, hinten läuft sie in eine längliche Befestigungsschiene aus, die von der hinteren Schlossschraube und einer quer durch den Schaft laufende zusätzliche Schraube gehalten wird.
Auf der Schlossseite ist diese Schraube in ein herzförmiges Messingfutter eingelassen, wie es erstmals bei preußischen Karabinern festzustellen ist und wie dies bei allen nachfolgenden Karbinermodellen bis zur Einführung des Zündnadelkarabiners im Jahre 1857 in Erscheinung tritt. Die Schlange ist gegenüber den anderen altpreußischen Karabinern gekürzt. Die Röhrchen entsprechen genau denen des Nothardt-Gewehrs.