STEINSCHLOSSPISTOLENPAAR um 1730 von JEAN FRANÇOIS MOUILLET, Liège/B


Geschichte


Text: Jürgen Ruoff

Die Erfindung und die Weiterentwicklung des Steinschlosses fällt überwiegend in die Zeit des Barocks. Die Entstehung des so genannten französischen Steinschlosses verdanken wir Marin le Bourgeoys, der in der Stadt Lisieux in der Normandie lebte. Er vereinigte bei seiner Erfindung die Batterie mit dem Pfannendeckel, die zuvor als einzelne Teile auf der Schlossplatte montiert worden waren und brachte die Schloss-teile auf einer ebenen Platte an. Mit Beginn des Hochbarocks ca. 1650 wurde der Schlossplatte von den führenden französischen Büchsenmachern eine gewölbte Form gegeben, ebenso dem Hahn. Das Pulver nahm eine Zündpfanne mit gerundeter Form auf. In der Literatur über Steinschlosswaffen wird diese Schlossform Louis XIV- Stil genannt. In der Zeit des Spätbarocks, besser bekannt unter dem Namen Rokoko, ab 1720 kam der Louis XIV-Stil aus der Mode und die Büchsenmacher bevorzugten wieder die flache Schlossform. Ab ca. 1750 fanden dann beide Schlossformen parallel bei der Herstellung von Steinschlosswaffen Verwendung.

Das vorliegende Steinschlosspistolenpaar stellte Jean François Mouillet her. Er lebte in Liège/Belgien und wird in der Fachliteratur erwähnt zwischen 1715 – 1732. Er war wegen der Herstellung hervorragender Pistolenpaare sehr angesehen und konnte jederzeit mit seinen berühmten französischen Zeitgenossen mithalten. Mouillet zählte bis 1732 zu den Gemeindemitgliedern von Saint-Christophe in Liège. Ursprünglich stammte er aus dem Zimmermannshandwerk.



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