Der Preußische Kavalleriesäbel M 1811

"Blüchersäbel"


Geschichte


Die Niederlage bei Jena und Auerstedt hatte für Preussen katastrophale Folgen. Die eigene Industrie ist nicht in der Lage die Verluste auszugleichen, deshalb wird auch aus England ein Blankwaffenmodell "Light Cavalry topers sword M 1796" importiert. Von diesem Säbel, in Preußen auch als Kavallerie-Säbel engl./Form bezeichnet, wurden breits 6000Stück im Jahre 1807 geliefert. Auch in den Jahren 1813/14 wurden über Colberg nochmals 10000 Stück von England geliefert.

Dieses Säbelmodell wurde dann in Preussen nachgebaut, wobei das gesamte Gefäß, der Bügel und die Parierstange kräftiger ausgebildelt wurden, auch sitzen die Grifflappen mehr in der Mitte des Griffes. Das Eisengefäß ist von der Parierstange aus rechtwinklig aufgebogen und dann nach vorne als Griffbügel ausgebaucht, mit Langschlitz für Faustriemen, Kreuzstück mit halbrunden Parierlappen, Griffkappe mit Lappen unten im Griffring gehalten, Hülse beledert. Die im Rücken eckige Klinge verjüngt sich bis zum vorderen Drittel um 4 mm, um kurz vor dem im Rücken liegenden Ort wieder die volle Breite von 39 mm aufzubringen. Die Scheide ist aus Eisen mit Schlepper und zwei beweglichen Ringen an Bändern.

Er wurde als "Kavalleriesäbel M 1811", oder später mit dem Ehrentitel als "Blüchersäbel" und 1857 nach Einführung des neuen Säbels als Kavalleriesäbel A/A bezeichnet. Blücher

Getragen wurde der Säbel als Standardwaffe von den Husaren, Ulanen, Dragonern, reitender Artllerie und dem berittenen Train. Abgelöst wurde er bei der Kavallerie nach der K.M.V. vom 8. Januar 1857 durch das Modell vom Kavalleriesäbel M1852.

Laut Lehmann ( Die Mobilmachung 1870/71) waren am 15. Juli 1870 noch 37174 Säbel (A/A) bei der Truppe und 31867 Säbel in den Artilleriedepots vorhanden. Nach Abschluß der Mobilmachung ( Ende 1870 ) verblieben in den Artilleriedepots noch 29923 Stück.

Nach F.W. Deiß ( Das deutsche Soldatenbuch, Band 2 ) sind auch im Krieg 1914/18 noch einzelne LandsturmFormationen mit dem alten Säbel ausgerüstet worden.

Später wurde der größte Teil über Händler ( AKAH-Katalog, ALFA-Katalog, ASTE-Katalog, Bannerman-Katalog) an Sammler und sonstiege Liebhaber zu Stückpreisen von 4,50 bis 5,50 Mark verkauft. Seifert und Stefanski schätzen, daß z. Z. noch ca.20000 Blüchersäbel weltweit vorhanden sind.


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