Italienische Schnappschlosspistole


Geschichte


Text: Bernhard Frey

Die früheste Art des Steinschlosses war das Schnapphahnschloss, bei dem die Batterie und Pfannendeckel getrennte Teile sind. In Italien war es sehr beliebt und wurde noch lange Zeit in Waffen verwendet, nachdem sich bei uns schon längst das um 1610 entwickelte Steinschloss französischer Art durchgesetzt hatte.

Vorliegende Pistole stammt von Giuseppe Guardiani, dem Mitglied einer großen Büchsenmacherfamilie aus Anghiari in der Toscana und ist mit 1787 datiert. Von der Größe her ist sie als Gürtelpistole einzuordnen, wofür auch der ehemals vorhandene Gürtelhaken spricht.

Von dieser Büchsenmacherdynastie gibt es in Museen und im Privatbesitz eine große Anzahl solcher Pistolen, alle in dieser Größe und in gleicher aufwändiger Art verziert. Sie erfreuten sich offensichtlich großer Beliebtheit, obwohl sie stilistisch längst nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprachen und auch bezüglich der Schlossart als überholt galten.

Würdigung: es handelt sich um eine zierliche Pistole mit reichem und künstlerrisch hochwertigem Eisenschnitt aus der Werkstatt einer berühmten Büchsenmacherfamilie in einem kleinen Ort der Toscana.


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