Merwin & Hulbert Pocket Army, frühes Model in der originalen Versandbox
Geschichte
Eigentlich war Joseph Merwin ein begnadeter Erfinder, guter Geschäfts-mann und ein Mann mit Visionen. Er war zudem exclusiv Vertreter für Spencer, Remington, Marlin, Winchester, Colt, Manhattan, Ballard und Volcanic Arms, um nur einige zu nennen als er sich ca. 1864 mit Edward P. Bray zu Merwin & Bray zusammentat.1868 wurde dann daraus mit den Brüdern William A. und M.H. Hulbert die Firma Merwin & Hulbert.
Außerdem hielt er 50% der Anteile an der Evans Rifle Co. und 50% der Anteile an der Hopkins und Allen Company. Die Hopkins & Allen Company war bekannt als der größte Hersteller billiger Revolver seiner Zeit. Da Joseph Merwin dessen Name auf seinen eigenen Waffen aufbrachte, um wahrschein-lich deren Popularität zu nutzen, wurde er mit den billigen Revolvern in einen Topf geworfen obwohl er durch seinen hohen Standart und überlegene Kunstfertigkeit dem nicht entsprach.
Der Merwin & Hulbert gehörte zu den besten Waffen seiner Zeit. Er ist exzellent verarbeitet und ist durch seine Ausstattung seiner Zeit weit voraus.
Der hier vorgestellte Pocket Army ist eigentlich nichts anderes als das Frontier Model, allerdings mit einem anderen Griff, um ihn handlicher zu machen. Er verfügt zum einen über eine automatische Sortiereinrichtung beim Hülsenauswurf, wodurch nur die leeren Hülsen ausgeworfen werden, und zum anderen ist es möglich den 7 Zoll Lauf in wenigen Sekunden gegen einen 3 ½ Zoll Lauf auszutauschen. Das war bei keinem anderen Revolver dieser Zeit möglich !
Dieses Model ist mit Perlmuttgriffschalen versehen und ist wie die anderen 98% vernickelt. Der Hammer, die Verriegelung des Laufes und der Abzugs-bügel sind buntgehärtet. Die Visiereinrichtung ist im hinteren Teil des Rahmens integriert und das Korn Bestandteil des Laufes. Auf der rechten Seite des Rahmens befindet sich die Ladeklappe welche zum laden nach unten weggeschoben wird.
Der Revolver befindet sich in einer originalen Versandbox. Diese Box ist beschriftet mit Spiers , Kissam & Company New York, einem der vielen Vertriebshändler für Merwin & Hulbert.
Wenn Joseph Merwin nicht durch den Verlust dreier Schiffsladungen Revolver nach Russland, den Diebstahl des Firmenkapitals und des Konkurses der Evans Rifle Co. in Schwierigkeiten gekommen wäre, wäre der Frontier und der Pocket sicherlich ein großer Konkurrent von Remington, Smith & Wesson und Colt geworden.
Joseph Merwin starb 1879 !
Viele Berühmtheiten und Outlaws benutzten einen Merwin & Hulbert, wie Bob Dalton, erschossen am 5 Oct. 1892 in Coffeyville, Bass Outlaw, erschossen von John Selman 1894 bei einem Schusswechsel in El Paso, John Wesley Hardin, erschossen 1895 in den Rücken von John Selman, um nur die Bekanntesten zu nennen.
Es wäre schön von anderen Colt Sammlern zu hören...
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