Das Preußisches Zündnadelpioniergewehr M/69
Geschichte
Am 25. Januar 1869 wurde für die preußischen Pioniere eine von Grund auf neu konstruierte Feuerwaffe eingeführt, die sich jedoch stark am Pioniergewehr U/M orientierte. Das Modell 69 unterscheidet sich nur geringfügig vom U/M (Umänderungsmodell aus der Pikenbüchse M/54). Das Modell 69 erhielt einen Entladestock, der durch zwei Röhrchen an der Stocknutr lief, in einem kugelförmigen Kopf endete und in einem ringförmigen Ansatz im Röhrchen federte. Die Befestigung von Lauf und Hülse im Schaft war wie beim Modell U/M. der Kolben hatte keine Backe, der Oberriemenbügel sitzt etwas mehr zur Mündung hin als beim U/M.
Visierung und Munition (Zündnadelkarabinerpatrone) waren die gleichen wie beim Pioniergewehr U/M. Da das M /69 durch den Entladestock zur Gewehrpyramide zusammengestellt werden konnte, wurde wieder ein normaler Mündungsschoner (d.h. ohne Haken des U/M) verwendet.
Als Beiwaffe wurde das aufpflanzbare Faschinenmesser M/69 eingeführt. Mit Rücksicht auf die speziellen Aufgaben der Pioniere erhielten diese Faschinenmesser alle einen Sägerücken. Der Ring der Parierstange wurde auf die Laufmündung gesteckt, während sich eine Falz- und Feder-Vorrichtung am Griff über eine Haltewarze am Lauf schob.
Das Pioniergewehr M/69 war 1105 mm lang. Die Lauflänge war wie beim U/M 645 mm.
Beim Ausbruch des Deutsch-französischen Krieges 1870 befanden sich erst 2202 Pioniergewehre M/69 in den Artilleriedepots. Im Laufe des Krieges erhielten die Pioniere aus den Gewehrfabriken 3535 Pioniergewehre M/69.
Das Pioniergewehr wurde 1876 durch die Jägerbüchse Mod. 71 abgelöst.