Österreichische Infanterie-Offiziers-Pistole M 1798
ohne Pfannensicherung
Geschichte
Text: Joschi Schuy
Infanterie-Offiziers-Pistole M 1798 ohne Pfannensicherung
Die datierte Niederschrift von FML (Feldmarschallleutnant) Freiherr von Unterberger beweist, dass er bereits zu diesem Zeitpunkt (1802) von zwei Varianten der Infanterie-Offiziers-Pistole M 1798 spricht. Er weist auf die Tatsache hin, dass im täglichen Gebrauch die Pfannensicherung nicht bewährt habe und daher diese entfernt wurde. Die neuerzeugten Infanterie-Offiziers-Pistolen M 1798 wurden ohne Pfannensicherung geliefert.
Es wurden zumindest eine kurze Zeit von ca. einem Jahr die ersten Infanterie-Offiziers-Pistolen M 1798 mit Pfannensicherung erzeugt, die die Modellbezeichnung
Infanterie-Offiziers-Pistole M 1798 mit Pfannensicherung tragen müssten. Hingegen wäre die zweite, hier vorgestellte Variante las
Infanterie-Offiziers-Pistole M 1798 ohne Pfannensicherung zu benennen.
Es ist noch zu bemerken, dass diese Waffen entweder mit einem herzförmig durchbrochenem Hahn ausgestattet wurden, oder dieser statt dessen zwei runde, überlappende Bohrungen aufweisen kann.
Beschreibung der Infanterie-Offiziers-Pistole M 1798 ohne Pfannensicherung
Das flache Batterieschloss besitzt den Hahn mit den beiden überlappenden Bohrungen. Die Pfanne ist aus Messing und mit dem einfach gelagerten Pfannendeckel verbunden. Der Lauf ist rund in seinem hinteren Teil auf beiden Seiten abgeflacht, ebenso hat er einen Flachschliff, der von der Schwazschraube bis zur Mündung reicht. Die Zieleinrichtung ist ein eingelötetes Messingkorn.
Verbunden sind Lauf und Schaft mit der Kreuzschraube zum Züngelblech sowie im vorderen Bereich durch einen Stahlstift, der durch eine angelötete Öse durchgeschlagen ist. Das Ladestockröhrchen, aus einem Stück mit dem Laufabschluss gefertigt, ist ebenso durch zwei Stifte mit dem Schaft verbunden.
Der Abzugsbügel, vorne mit dem Züngelblech verschraubt, dient in einer Verlängerung als Schaftstütze. Dieser rückwärtige Teil ist mit zwei Holzschrauben befestigt.
Der Kolbenknauf ist seitlich flach gehaltern und die beiden Seitenteile der Schaftkappe führen etwa bis zu seiner halben Höhe den Kolben entlang.
Der hölzerne Ladestock ist auf beiden Seiten mit einem Messingröhrchen verstärkt, auf der einen Seite mit einem Gewinde versehen, welche abgedeckt vom Schutzröhrchen zur Aufnahme eines Kugelziehers oder Krätzers diente. Auf der anderen Seite befindet sich eine wulstartige Versteifung, die zum besseren Ergreifen des Ladestocks und Laden der Pistole dient.
Alle Beschläge sind in Messing ausgeführt.