Die Sächsische Kavalleriepistole M 1763/67

Mannschaftsversion mit Schloss an der linken Seite


Geschichte


Text Udo Lander

Analog zur Entwicklung der Pistole M 1763 für Offiziere der Kavallerie und Infanterie wurden bei den drei Suhler Lieferanten Witwe Heym & Sohn, Johann Wilhelm Spangenberg und Lorenz Sauer in allererster Linie natürlich Pistolen für die Mannschaften der berittenen Verbände produziert. Auch diese Waffen sind entsprechend dem mit Sachsen geschlossenen Vertrag paarweise geliefert worden und zwar so, dass jeweils eine Pistole das Schloss an der linken und die andere Pistole das Schloss an der rechten Seite hatte. Die hier vorgestellte, völlig original erhaltene, linksseitige Pistole M 1763/67 ist im Gegensatz zu den Pistolen mit rechtem Schloss heute nicht zu selten. Dies hängt damit zusammen, dass mit Einführung des Nachfolgemusters, welches nur noch in der rechten Version gefertigt wurde, die linksschlössigen Pistolen in die Depots wanderten und dort für alle Zeit verblieben, während ihre rechtssgeschäfteten Pendants bei der Truppe verblieben und dort in den langen Kriegsjahren der Rheinbundzeit bis auf minimale Restbestände völlig verschlissen worden sind. Es sind sogar Exemplare bekannt, die in viel späterer Zeit noch auf das Perkussionssystem umgebaut wurden.

Ausweislich der Truppenteilsignatur im Abzugsbügel gehörte die Pistole als Waffe N°108 zum Bestand der 2. Eskadron des 3. Regiments Cavallerie Fürst von Anhalt-Dessau. Bei der Neuorganisation der sechs sächsischen Kürassier-Regimenter 1763 wurden diese zu je 4 Eskadrons à 84 Mann (inkl. sechs Offiziere) formiert. Die Bezeichnung R.C. für Regiment Cavallerie ist mit Kürassier- Regiment gleichzusetzen.



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