Die Preußische Zündnadel-Büchse M/65


Geschichte


Text: Udo Lander

Die mit den Versuchs-Zündnadelbüchsen M/62 gemachten Erfahrungen im Krieg 1864 gegen Dänemark und anlässlich der Auseinandersetzungen mit den polnischen Aufstanden an der preußisch/polnischen Grenze führten nach Ende der Kampfhandlungen sehr schnell zur offiziellen Einführung der aus der Versuchswaffe weiterentwickelten Zündnadel-Jägerbüchse M/65 bereits im April 1865. Der zugehörige „Leitfaden“ wurde allerdings erst 1869 veröffentlicht. Als erste erhielten im Oktober 1865 das Jäger-Bataillon v. Neumann (1. Schlesisches) N° 5 und das 2. Schlesische Jäger-Bataillon N° 6 jeweils 500 der neuen Büchsen M/65. Die anderen Bataillone erhielten ihre neuen Waffen zwischen 1866 und 1868, so daß die gesamten preußischen Jäger-Bataillone vor Beginn des deutsch/französischen Krieges mit dieser neuen Büchse ausgerüstet waren. Am Tage der Mobilmachung waren bei der Truppe insgesamt 17 150, in den Artilleriedepots 7 875 Zündnadel-Büchsen M/65 vorhanden, während 4 871 Büchsen noch als Zugang aus den Gewehrfabriken zu erwarten waren.

Erst nach Beendigung des Krieges gegen Frankreich begann die Umänderung der Büchsen auf das System Beck. Als Übergangsbewaffnung wurden diese dann an die abgebenden Jäger-Bataillone zurücküberwiesen und verblieben dort bis zur Übernahme der neu entwickelten Büchse M/71.



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