Pistole MAB Modell D Kaliber 7,65 mm Browning

Eine französische Pistole die auch Verwendung als Dienstwaffe bei der Wehrmacht fand.


Geschichte



Pistolen mit der geläufigen Markenbezeichnung MAB stammen aus der Pistolenproduktion des französischen Herstellers Manufacture d’Arms de Bayonne, die im Jahre 1920 von Leon Barthe in Adour gegründet wurde.

Im Jahre 1921 brachte die Manufaktur die erste Taschenpistole im Kaliber 6,35 mm auf den Markt. Anders als die Waffenmodelle anderer Hersteller, die ihre Modelle meist nach dem Einführungsjahr benennen, gab MAB dem ersten Modell nicht den Namen Modell 1921 sondern listete seine Modelle nach dem Alphabet auf. Die erste Pistole hieß somit MAB Modell A. Die MAB A war eine sehr gut verarbeitete Taschenpistole die ihren damaligen Konkurrenten aus Herstal und Eibar sehr glich.

Im Jahre 1932 folgte eine weitere Taschenpistole im Kaliber 6,35 mm, die MAB Modell B. Die erste Pistole im Kaliber 7,65 mm kam 1933 als MAB Mod. C auf den Markt. Die MAB C entspricht in der Technik weitgehend dem Modell 1910 von FN. Ebenfalls im Jahre 1933 als Pistole im Kaliber 7,65 mm kam die MAB Modell D mit größeren Abmessungen als das Modell C auf den Markt. Das Modell D gleicht technisch dem Modell C, verfügt über einen 20 mm längeren Lauf und hat durch ein längeres Griffstück eine Magazinkapazität von 9 Patronen anstatt 7 Patronen beim Modell C. Das Modell D wurde seit 1933 in großer Stückzahl bei Polizei und Armee verwendet. Die Armee bevorzugte die Pistole im Kaliber 9 mm kurz. Die Standartbewaffnung des Militär zu dieser Zeit war die Petter – Pistole Modell 1935.

Wie in allen während des II. Weltkrieges durch deutsche Truppen besetzte Länder, so wurden auch in Frankreich Pistolen aus den Produktionen der Waffenwerke für die Truppen beansprucht. Die Pistole MAB D machte da keine Ausnahme. Vom Heeresbeschaffungsamt wurden von 1940 – 1944 ca. 53.000 Pistolen für die Truppen angeschafft.

Von dem kleineren Modell C wurden von 1940 -1944 nur ca. 2.600 Exemplare beschafft. Ebenfalls, aber in geringer nicht genau bekannter Anzahl wurden auch Pistolen des Modells C/D für die Wehrmacht geordert. Das Modell C/D setzt sich der Modellbezeichnung entsprechend aus dem Schlitten des Modells C mit dem kürzeren Lauf und dem Griffstück vom Modell D mit der größeren Magazinkapazität zusammen.

Alle Pistolen für die Wehrmacht sind mit dem Stempel des Wehrmachtsabnahmeamt WaA251 oder WaAD20 und dem Militärbeschussstempel Adler über HK auf dem Lauf gestempelt.

Nach dem II. Weltkrieg wurde die Pistole MAB D modifiziert weiter gebaut. Die Waffe fand Verwendung bei der französischen Polizei, dem Zoll und sonstige Behörden. Auch in Deutschland fand die Pistole nach dem Krieg Verwendung bei der Polizei, Behörden und vielen Sicherheitsdiensten.

Im Jahre 1963 wurde der Betrieb nach Pontots verlegt. Die Pistolenproduktion wurde im Jahre 1983 eingestellt.

Pistolen des Modells MAB D sind aus Nachkriegsfertigung noch reichlich vorhanden. Gute Stück sind bereits für 100€ zu bekommen. Für Pistolen aus Vorkriegsfertigung muss man leicht den 3 – 4fachen Betrag zahlen. Gut erhalten Stücke mit WaA – Stempel kosten entsprechend mehr.

Text u. Bilder Friedhelm Weitz



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