Der Preußische Kavalleriesäbel M 1852
Geschichte
Der "Kavalleriesäbel M 1852", auch "Kavallerie-Korbsäbel" oder "Kavalleriesäbel n/M" ( neues Muster)
genannt, sollte den alten Blüchersäbel von 1811 ablösen. Er war als Standartseitenwaffe der Dragoner, Husaren und Ulanen gedacht.
Durch die Einführung des neuen Korbsäbels sollte die Hand des Mannes besser geschützt werden. Auch sollte er durch die neue Klinge auch zum Stoß und nicht nur wie der alten Säbel nur zum Hieb geeignet sein.
Der neue Säbel wurde nicht bei allen Reitern mit Begeisterung empfangen, vieleicht auch deshalb, weil sein Erbauer zu den "Stoppelhopsern" gehörte. Premierleutnant v. Eichmann vom 14. Infanterieregiment, kommandiert zur Gewehrfabrik Saarn, war mit der Konstruktion des neuen Kavalleriesäbels betraut. Die Geburtsstätte der neuen Waffe war die staatliche Manufaktur Saarn im Rheinland.
1852 erhielt lediglich das 2. Dragonerregiment die neuen Säbel und erst 1857 erfolgte die generelle Einführung des Musters.
Der Kavalleriesäbel M 1852 besitzt ein aus Gußstahl gefertigtes Korbgefäß, von dessen gerundeten Griffbügel ein weitgeschwungener Terzbügel zur Parrierstange führte. Zwei weitere Spangen verbinden Griff und Terzbügel, somit entsteht ein schalenförmiger ausladender Handschutz.
Zur besseren Handhabung des Säbels besitzt er eine Strippe in die der Zeigefinger gesteckt werden kann.
Die ganze Griffkappe greift mit zwei Lappen über die bauchige, gerippte belederte Hülse. Zusätzlich zur Vernietung am Knauf verbindet ein quer durchgehender Eisenniet den Griff und die Angel.
Die Klinge ist schwach gekrümmt und soll nach außer den Hieb auch ein zielsicheres Stechen erlauben, sie hat auf beiden Seiten eine Hohlkehle, der Ort liegt in der Mitte und ist zweischneidig.
Die Stahlscheide wird an zwei beweglichen Ringen getragen. Der auf der Fehlschärfe eingeschlagene Großbuchstabe "G" sagt aus, daß alle blanken Teile aus Gußstahl gefertigt sind.
Schon 1879 wurde die bisherige Klinge des M 52 durch eine neue gesteckte Schörklinge ersetzt und der Kavalleriesäbel M 1852/79 war geboren.
Der Säbel wurde in gleicher Form auch von den braunschweigischen Husaren sowie den hessischen und mecklenburgischen Dragonern geführt. Auch beim württembergischen Train wurde er später noch aufgetragen.