Baden: Badischer Krankenträger-Karabiner M 1854/58

Geschichte

Ein kleiner Teil der für die Artillerie vorgesehenen Karabiner wurde zum einen an die Mannschaften der im Jahre 1854 neu errichteten 6. (Festungs)-Batterie ausgegeben. Ein anderer Teil aber ist, wie das hier vorgestellte Stück belegt, laut dem an der Nase des Kolbenblechs eingeschlagenen Truppenstempel „S.C.110.“ (Sanitäts-Companie, Waffe 110) in der am 1. Juli 1858 errichteten badischen Sanitätskompanie verwendet worden. Der Karabiner ist damit einer der wirklich seltenen Nachweise für die Existenz eines Sanitätswesens in der badischen Armee zu diesem frühen Zeitpunkt.

Bildergalerie

Technische Daten und Maße

Abmessungen und Daten :

Gesamtlänge: 865 mm

Lauflänge: 474 mm

Schlosssystem: Perkussionsschloss (aus Steinschloss aptiert)

Gewicht: 2537 g

Kaliber: 17,4 mm

Züge: glatt

Visierung: V-Kimme auf der Schwanzschraube, Eisenkorn auf dem Lauf.

Schaft: Nussbaum-Halbschaft

Beschreibung

Nussbaum-Halbschaft, Vorderschaftkappe, Abzugsbügel mit Einhakmontage, Kolbenkappe und gewölbtes Schlossgegenblech aus Messing, gefingerter Unterbügel aus Eisen. Aptiertes Schloss mit badischem Perkussionshahn. Nuss mit Ruhrastkerbe. Am Pulversack kantiger Lauf mit angelötetem Pistonsockel, dieser mit Reinigungsschraube. Vordere Riemenöse an der Vorderschaftkappe, hintere Riemenöse mit ovalem Eisenbeschlag an der Kolbenunterseite verschraubt. Abzug mit Abzugsschraube und doppelt verschraubtem Unterlegplättchen. V-Kimme auf der Schwanzschraube, Eisenkorn auf dem Lauf. Eiserner Ladestock mit Setzkopf.

Stempel und Signaturen

Am Pulversack oben links „38“ = Seriennummer, „ZD“ mit Landeswappen im Oval = Zeughausstempel, Umbau auf das Perkussionssystem in den Karlsruher Zeughauswerkstätten.

Auf der Kolbenkappe: „S. C. 110“ = Truppenstempel (Sanitäts-Companie, Waffe Nr. 110).

Auf dem Schlossgegenblech: „P. G“

Auf den Schrauben : „38“.

Literatur