Baden: Das Badische Infanteriegewehr M 1861

Geschichte

Bereits 1856 hatte Baden wie auch Nassau ein in der Königlich Württembergischen Fabrik gerfertigtes schweizerisches Jägergewehr m 1853 mit kleinem Kaliber und 6 Zügen getestet. Doch hat die Bundeskriegskommision dieses kleine Kaliber im Hinblick auf eine anzustrebende Kalibergleichheit im VIII. Armeekorps abgelehnt. Baden entschied sich daher wie seine anderen Partner im VIII. Armeekorps zur Übernahme des „Vereins“-Kalibers von 13,9 mm nach österreichischem Vorbild. Mit Höchstem Erlass vom 15. Februar 1861 hat das badische Kriegsministerium die Einführung des kleinkalibrigen Infanteriegewehrs M 1861 und die Ausrüstung der Regimenter mit dieser Waffe angeordnet. Der Auftrag zur Lieferung von 19000 Infanteriegewehren M 1861 erging an diev Suhler Firmen Spangenberg, Sauer, Sturm und Hänel.

Im Originalzustand belassene badische Vereinsgewehre M 1861 sind heute sehr selten, weil der größete Teil dieser Waffen, soweit nach dem deutsc-deutschen Krieg 1666 noch vorhanden oder einsetzbar, ab 1867 auf das Zündnadelsystem Dreyse umgebaut worden ist.

Bildergalerie

Technische Daten und Maße

Abmessungen und Daten :

Gesamtlänge: 1395 mm

Lauflänge: 1000 mm

Schloss: Perkussionsschloss

Kaliber: 13,9 mm

Züge: 5

Gewicht: 4250 g

Schaft: Nussbaumschaft

Beschreibung

Perkussionsschloss mit Kettenglied zwischen Schlagfeder und Nuss zur Veringerung der Reibungskräfte. Abzugsbügel mit Handauflage. Lauf mit integriertem Pistonsockel, Quadrantenvisier mit untenliegender Skala 2-10 in Schwalbenschwanzpassung auf dem Lauf. Eisenkorn mit Sockel hinter der Mündung. Kolben ohne Backe. Äußere Schlossteile bunt angelassen. Schlossbefestigung mit einer Schraube und Haken am Vorderteil des Schlossblechs. Lauf/Schaft-Verbindung durch Kreutzschraube und zwei Laufringe, alle Ringe mit rechtsseitiger Fixierung durch eine Blattfeder. Bajonettwarze an der Laufunterseite. Jeweils eine Riemenöse am Abzugsbügel vorn und am zweiten Laufring.

Stempel und Signaturen

Auf der Schlossplatte:

„SP.SR&ST“ unter Krone = Hersteller Spangenberg, Sauer& Sturm in Suhl

Auf dem Lauf:

„SUHL“ = Fertigungsort Suhl

„ZD“ mit Landeswappen im Oval = Zeughausstempel

„7“ = Waffennummer

Auf der rechten Kolbenseite:

„ZD“ mit Landeswappen im Oval = Zeughausstempel

„1858“ = Jahr der Fertigung

 

Literatur