Geschichte
Mit KME 47184/15 des Preußischen Kriegsministeriums vom 8. Mai 1915 wurden bei den Infanterie-Kompanien des Westheeres für Späh- und Stoßtruppunternehmen ‚Dolchartige Messer‘ eingeführt.
Die Anzahl von zunächst sechs Stück pro Kompanie wurde in den folgenden Kriegsjahren erhöht. Ab dem 29. Februar 1916 erhielten die Infanterie-Kompanien der Westfront zwölf und ab dem 26. Juni desselben Jahres vierundzwanzig Kampfmesser zugeteilt. Mit KME vom 20. März 1917 wurde der Bestand pro Einheit auf vierzig Seitengewehre erhöht und auch die Pionier-, Mineur- und die Minenwerfer-Kompanien mit diesen Waffen ausgestattet. Gleichzeitig erfolgte die Einführung der Grabendolche auch bei den Infanterieeinheiten des Ostheeres. Hier wurden die Infanterie- und die Minenwerfer-Kompanien mit jeweils vierundzwanzig und die Pionier-Kompanien mit sechsunddreißig Waffen ausgerüstet.
Die Kampfmesser waren Ordonnanzstücke die nicht zur persönlichen Feldausrüstung der Soldaten gehörten, sondern bei Bedarf von den Einheiten ausgegeben wurden.
Da die Grabendolche bei den Soldaten beliebt waren kauften sie sich diese „Eigentumsstücke“ und konnten dabei aus einem breiten Angebot wählen.
Der hier vorgestellte sogenannte DEMAG-Grabendolch ist auf Grund seiner markanten Griffform das bekannteste deutsche Kampfmesser des I. Weltkrieges und einer der wenigen ordonnanzmäßigen Stücke, die aufpflanzbar sind. Im Griffstück hat er eine 98er-Arretiervorrichtung und ein Langloch zum Durchstecken des Putzstocks.
Hergestellt wurde er von der Deutschen Maschinenfabrik AG, Duisburg.
Interessant ist auch die ordonnanzmäßige Troddel einer 6. Kompanie aus Ersatzmaterial.

Technische Daten und Maße
Abmessungen und Daten :
Gesamtlänge: 258 mm
Klingenlänge: 151 mm
Klingenbreite: 22 mm
Hersteller: Deutschen Maschinenfabrik AG, Duisburg
Beschreibung
Der sogenannte DEMAG-Grabendolch ist auf Grund seiner markanten Griffform das bekannteste deutsche Kampfmesser des I. Weltkrieges und einer der wenigen ordonnanzmäßigen Stücke, die aufpflanzbar sind. Im Griffstück hat er eine 98er-Arretiervorrichtung und ein Langloch zum Durchstecken des Putzstocks.
Bemerkenswert ist auch die ordonnanzmäßige Seitengewehr-Troddel einer 6. Kompanie aus Ersatzmaterial (Baumwoll-Abfallgarn) die in dieser Ausführung mit Verfügung vom 28. März 1916 eingeführt wurde.
Stempel und Signaturen
Der Dolch ist auf der Fehlschärfe der Klinge terzseitig mit „GESETZLICH GESCHÜTZT“ und auf der Quartseite mit „Demag D.R.G.M.“ gestempelt.
Der Klingenrücken zeigt den gekrönten Abnahmestempel „D“.
Truppenstempel auf der Parierstange :
Parierstange ist mit dem Truppenstempel „2 mr 22“ = 2. MATROSEN REGIMENT (Marinekorps Flandern) Waffe Nr. 22. gekennzeichnet.
Literatur
- Eugen v. Halàsz, "Deutsche Kampfmesser" Band I und II
- Christian Méry, "Deutsche Kampfmesser 1914 - 1918"